KUNDISCHkonkret: KUNDISCH ist Chef-Sache
In regelmäßigen Abständen werden neue Wunderlösungen wie eine Sau durchs Dorf getrieben. Da haben wir eine neue Idee für eine Direktwerbung, Websites in verschiedensten Variationen, Newsletter, das eigene Buch, die Tätigkeit als Keynote-Speaker, Blogs, Social-Media, Mobile-Marketing etc.
Natürlich hat jede einzelne dieser Ideen und Lösungen seine Berechtigung – genau so wie jede einzelne Taste auf einem Klavier ihre Berechtigung hat.
Doch erst wenn man lernt, die richtigen Tasten in der korrekten Reihenfolge mit dem richtigen Tempo und dem passenden Anschlag zu spielen, wird daraus Musik. Wenn man dagegen einfach nur auf beliebige Tasten haut, dann kommt bestenfalls nur Krach dabei raus – und eventuelle Zuhörer ergreifen verschreckt die Flucht.
So fühlt es sich an, wenn wir ohne Plan einfach nur jedem x-beliebigen Trend hinterherlaufen, als sei es ein wunderbar glänzendes Stückchen Gold.
Wir sind eben Jäger und Sammler
Doch warum machen wir das — warum jagen wir viel zu oft dem nächsten glänzenden Objekt hinterher, als sei es ein Goldnugget?
Zum einen ist es die grundsätzliche Unzufriedenheit des Unternehmers. Er will einfach immer mehr und immer besser sein, oder es besteht die Notwendigkeit, um das Geschäft etwas anzukurbeln weil das, was bisher halbwegs funktioniert, nun nicht mehr die Ergebnisse bringt, die notwendig sind.
Deshalb greifen wir dann gerne zur nächst besten Lösung in der Hoffnung, dass die Wunderwirkung auch bei einem selbst eintritt. Das ist eine Möglichkeit. Doch meist greifen wir auch aus Unsicherheit zu, da es für das eigene Unternehmen keine klar identifizierten Regeln, Werte und Glaubenssätzen als Leitkriterien gibt. Im übrigen ist auch das Positionierung.
Außerdem gibt es oft zwar eine verdammt gute Idee, doch es fehlt an einem höllisch guten Plan, um die PS auf die Straße zu bringen.
Mit anderen Worten: Es gibt weder eine grundsätzliche Strategie noch die passenden Taktiken für die einzelnen Aspekte an der Schnittstelle zwischen Unternehmen und Kunden.
Somit ist man dann sehr leicht anfällig für Glimmer und Glitzer in der Hoffnung, dass man hier DIE Lösung für all seine Probleme findet. Doch meist stellt man dann enttäuscht fest, dass es wieder nicht funktioniert hat – weil schlicht und ergreifend einmal mehr das Fundament gefehlt hat – und manchmal sind Dinge, die zu gut klingen, um wahr zu sein, einfach nicht wahr.
Fazit: Setzen Sie lieber mehr auf ein funktionierendes Gesamtwerk, und weniger auf ein Flickwerk, das Sie so kaum zum Ziel führt.
Darum ist KUNDISCH nun Chef-Sache
Praktisch alle meine Kunden sind inhabergeführte kleine und mittelständische Unternehmen, Freiberufler, Ärzte, Künstler oder Handwerksbetriebe. Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite stehen die Kunden.
Schauen wir uns nun sowohl Betriebe als auch Kunden genauer an dann stellen wir fest, dass auf beiden Seiten Menschen agieren. Ich weiß, in der Wirtschafts- und Marketingwelt wird gerne über Kennzahlen, Statistiken und Marktanteile gesprochen. Doch viel zu leicht wird so vergessen, dass es sich am Ende immer um Menschen dreht – sowohl im Unternehmen, als auch auf Kundenseite.
Gerade deshalb ist es enorm wichtig, auch auf menschliche und persönliche Art und Weise wahrgenommen zu werden.
Oft gibt es hier ungeahnte Schätze, um sich vom Wettbewerb abzugrenzen.
Fatal wäre es in diesem Zusammenhang, wenn man gerade als Kleinunternehmer oder Handwerksbetrieb versucht, wie ein großer anonymer Konzern aufzutreten, um möglichst cool, erfolgreich und überlegen zu wirken. Kunden durchschauen dieses Spiel immer, entweder bewusst oder unbewusst.
Sie können also dabei nur verlieren.
Kunden brauchen und wollen so ein Spiel nicht, sie wollen lieber ein Gesicht auf der anderen Seite – möglichst eines, das sympathisch ist und dem sie vertrauen können.
Übrigens und nur so am Rande: Große Konzerne haben hier natürlich ein riesiges Problem, denn meist fehlt ein solches Gesicht auf Unternehmensseite. Aus diesem Grund setzen Konzerne immer wieder gerne auf Testimonials, also bekannte Gesichter aus Show, Film und TV, die dann als Ersatz-Botschafter – mehr oder weniger – herhalten.
Ich nehme an, dass Sie allerdings eher zu der Gruppe gehören, die ich als MEIN Hauptklientel über Jahre hinweg identifiziert habe.
Dadurch haben Sie einen riesigen Vorteil gegenüber allen großen Konzernen und können auch meist Ihrem direkten Wettbewerb in den blanken Wahnsinn treiben.
Gemeint ist damit die Strategie, dass sowohl Marketing als auch KUNDISCH immer Chef-Sache sind.
Zeigen Sie Flagge
Seien Sie selbst für Ihr Unternehmen das Gesicht, oder besser, die Galionsfigur. Repräsentieren Sie Ihr Unternehmen nach außen.
Steve Jobs war auch schon in Gründertagen der Repräsentant des Unternehmens und diente bis zum Schluss – und weit darüber hinaus – als Aushängeschild für Apple … in diesem Fall ist es Fluch und Segen zugleich.
Gleiches gilt auch für die Disney-Studios. Walt Disney war bis zu seinem Tod der Repräsentant des gesamten Unternehmens. Sein Tod stürzte das Unternehmen in eine Krise von der es sich erst ab 1984 zu erholen begann, als Micheal D. Eisner das Ruder übernahm. Ein im Filmgeschäft erfahrener Kopf, der ebenfalls als Galionsfigur für das gesamte Unternehmen stand und es so repräsentiert hat. Erst von diesem Augenblick an ging es wieder aufwärts mit den Studios und des Freizeitparks.
Worauf ich hinaus will ist folgendes: Zeigen Sie Flagge und zeigen Sie als Chef für Ihr Unternehmen oder Ihren Betrieb wer Sie sind und was Ihre Kunden von Ihnen erwarten können.
Wie ticken Sie als Unternehmer?
Denken Sie doch noch einmal zurück an Ihre unternehmerischen Anfangstage und beantworten Sie die folgenden Fragen:
- Was treibt Sie an, Unternehmer zu sein?
- Was ist/war Ihr Wut-im-Bauch-Faktor?
- Warum haben Sie diesen Weg überhaupt gewählt?
Diese Frage nach dem Ursprung ist enorm wichtig um herauszufinden, wie man selbst als Unternehmer tickt.
Oft liefert das Nachdenken über die obigen drei Fragen Aha-Antworten und dienen oft auch als entscheidender Schlüssel, um (wieder) KUNDISCH zu denken. Behalten Sie dabei immer im Hinterkopf, dass Ihr Unternehmen Ihr Baby ist und es für Sie sicherlich einen guten Grund gab um zu sagen »Ich kümmere mich darum«.
Fazit: Ich habe vor einigen Jahren einmal ein Bild mit einem typischen Chef hinter seinem Schreibtisch sitzend gesehen. Darunter stand die Frage
Was ist falsch an diesem Bild? Kennen SIE die Antwort?
Bis zum nächsten Mal, seien Sie KUNDISCH, denkenSie mit dem Herzen, geben Sie alles und vor allem, machen Sie es gut.
Ihr Marc Perl-Michel